Auffrischungsimpfungen gegen COVID-19

Booster-Impfungen

In der aktuellen Omikron-Welle sind Auffrischungsimpfungen, auch Booster-Impfungen genannt, besonders wichtig. Risikogruppen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine zweite Booster-Impfung. Wer sich wann boostern lassen sollte und warum die Auffrischungsimpfung entscheidend für einen umfassenden Schutz ist und alle Informationen zu diesen Impfungen finden Sie hier.

Warum ist eine Auffrischimpfung erforderlich?

Angesichts der in Deutschland vorherrschenden hochansteckenden Omikron-Variante ist die Booster-Impfung besonders wichtig – für den eigenen Schutz und um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Denn im Laufe der Zeit lässt bei Personen, die bereits vor längerer Zeit vollständig grundimmunisiert wurden oder deren Immunantwort aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen schwächer ausgefallen ist, der Immunschutz nach. Das ist jedoch ein natürlicher Vorgang: Im Prinzip vergisst das Immunsystem nach und nach, wie es das Coronavirus schnell und effektiv bekämpfen kann.

Deshalb ist es wichtig, den Impfschutz durch eine Auffrischungsimpfung zu verbessern – besonders gefährdeten Personen empfiehlt die STIKO jetzt sogar eine zweite Booster-Impfung für einen umfassenden Schutz. Denn nach wie vor gilt: Die Corona-Impfung ist der wirksamste Schutz vor schweren und tödlichen Krankheitsverläufen. Sie reduziert die Anzahl der Hospitalisierungen von COVID-19-Erkrankten erheblich. Das zeigen die laufend aktualisierten Daten zur Impfeffektivität in den Berichten des RKI. Daten aus den USA zeigen: Mit drei Corona-Schutzimpfungen steigt der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen auf nahezu 100 Prozent.

Was sind Auffrischungsimpfungen?

Grünes Licht für angepasste Omikron-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna 

Die Entwicklung der COVID-19-Pandemie und auch die Entwicklung neuer Virusvarianten des Coronavirus SARS-CoV-2 sind dynamische Prozesse. Die Corona-Impfstoffe werden daher kontinuierlich weiterentwickelt, um einen hohen Immunschutz gewährleisten zu können, auch z. B. gegen die aktuell dominierenden Omikron-Subvarianten des Coronavirus.

Die Europäische Kommission hat im September 2022 die an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna zugelassen.

Wie wirkt die Booster-Impfung?

Die Booster-Impfung ist ein Synonym für eine Auffrischungsimpfung. Der Begriff "Booster" stammt aus dem Englischen und bedeutet "Verstärker". Mit einer Auffrischungsimpfung lässt sich der nachlassende Immunschutz einfach und effektiv „boostern“, also verstärken. Denn durch den Booster erinnert sich Ihr Immunsystem wieder an das Coronavirus und ist so besser darauf vorbereitet, es zu bekämpfen. So sorgt die Auffrischungsimpfung dafür, dass der Impfschutz – unabhängig von Alter oder Vorerkrankungen – effektiv aufrechterhalten und die Weiterverbreitung des Virus deutlich gesenkt wird.

Gut zu wissen: Auch wenn Krankheitsverläufe, ausgelöst von der Omikron-Variante, im Durchschnitt milder verlaufen als von der Delta-Variante, bleibt ein guter Impfschutz wichtig. Denn eine SARS-CoV-2-Infektion ist keine harmlose Erkältung, sondern kann mit vielen Komplikationen (wie Blutgerinnseln oder Schlaganfall) und Langzeitfolgen verbunden sein (Post- und Long-COVID). Ein guter Impfschutz schützt vor schweren Krankheitsverläufen und sorgt im Fall einer Infektion für eine kontrollierte Immunantwort des Körpers. Grund dafür sind unter anderem bestimmte Gedächtniszellen (die sogenannten B- und T-Zellen), die der Körper durch die Impfung gebildet hat und welche das Virus frühzeitig und gezielt bekämpfen können. Diese Immunzellen spielen eine Schlüsselrolle beim Schutz vor schweren Verläufen – und die Booster-Impfung verstärkt diesen Schutz noch einmal deutlich.

Wer sollte sich boostern lassen?

Die STIKO empfiehlt allen Personen ab 12 Jahren die COVID-19 Auffrischungsimpfung.

Die STIKO hat ihre Empfehlungen zum Impfabstand angepasst und empfiehlt zukünftig bei immungesunden Menschen ab 12 Jahren einen Mindestabstand von 6 Monaten zwischen Grundimmunisierung und erster Auffrischungsimpfung einzuhalten. Die Empfehlung gilt auch für Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel. Auch Kinder zwischen 5 bis 11 Jahren mit Vorerkrankungen sollten sich der STIKO zufolge ab 6 Monate nach der Grundimmunisierung boostern lassen.

Für Genesene beziehungsweise Menschen, die sich vor, während oder nach einer Impfserie mit dem Coronavirus infizieren, gilt:

  • Personen, die sich nach der ersten Impfung einer 2-Dosis-Impfserie infizieren, sollte die zweite Impfstoffdosis 6 Monate nach der Infektion erhalten.

  • Personen, die sich nach der ersten Impfung einer 2-Dosis-Impfserie infizieren, sollte die zweite Impfstoffdosis 6 Monate nach der Infektion erhalten

  • Wer sich vor der Erstimpfung infiziert und dann im Abstand von mindestens 4 Wochen eine Impfstoffdosis erhalten hat, kann ab 6 Monaten nach der vorangegangenen Impfung einen Booster bekommen.

  • Ungeimpfte Personen, die sich 2 Mal in einem Abstand von mindestens 3 Monaten infiziert haben, gelten als grundimmunisiert. Die Auffrischungsimpfung soll nach den bestehenden Empfehlungen (in der Regel ab 3 Monaten nach der 2. Infektion) vorgenommen werden.

  • Ungeimpfte Personen, die sich in einem Abstand von weniger als 3 Monaten ein 2. Mal infizieren, benötigen zur Grundimmunisierung in der Regel 3 Monate nach der 2. Infektion eine Impfstoffdosis. Die Auffrischungsimpfung soll nach den bestehenden Empfehlungen (in der Regel ab 3 Monaten nach der letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung) vorgenommen werden.

  • Zum Erreichen einer bestmöglichen Immunität wird auch ungeimpften Personen, die 3 oder mehr Coronavirus-Infektionen durchgemacht haben, eine Auffrischungsimpfung empfohlen. Dabei sollte ein Mindestabstand zur letzten Infektion von 3 Monaten eingehalten werden.

Vierte Corona-Impfung:

STIKO erweitert die Empfehlung zur zweiten Booster-Impfung

Für bestimmte Personengruppen ist es ganz besonders wichtig, den Impfschutz aufzufrischen – und zwar nicht nur mit einer dritten, sondern mit einer zusätzlichen vierten Corona-Schutzimpfung. Die STIKO empfiehlt nun auch einen 2. Booster für ältere Menschen ab 60 Jahren, Personen ab 5 Jahren mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankungen gemäß STIKO-Empfehlung.

Dabei sollen diese Personengruppen die vierte Corona-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff frühestens sechs Monate nach dem letzten Ereignis (vorangegangene Infektion oder COVID-19-Impfung) erhalten; in begründeten Einzelfällen ist eine Verkürzung dieses Abstandes auf 4 Monate möglich. Bei immungesunden Personen ist jedoch ein längerer Impfabstand für den Langzeitschutz immunologisch günstiger.

Ob und gegebenenfalls, wann in Zukunft weitere Auffrischungsimpfungen für alle Bürgerinnen und Bürger nötig sind, ist derzeit noch nicht absehbar. Derzeit empfiehlt die STIKO für immungesunde Personen unter 60 Jahren keine zweite Auffrischungsimpfung, da diese Gruppe nach derzeitigem Kenntnisstand von einer vierten Impfung nicht nennenswert profitiert.

Was ist der Unterschied zwischen diesen Impfungen?

Optimierung der Grundimmunisierung, Drittimpfung, Auffrischungsimpfung und Booster-Impfung?

Unter einer Grundimmunisierung allgemein versteht man zum Beispiel die Immunisierung gegen COVID-19, durch eine (Janssen® von Johnson & Johnson) beziehungsweise zwei Impfungen (Comirnaty® von BioNTech/Pfizer oder Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna oder Vaxzevria® von AstraZeneca) gemäß der Zulassung.

Wenn diese Grundimmunisierung nicht ausreichend ist, wird eine Drittimpfung beziehungsweise eine weitere Impfung zur Optimierung der Grundimmunisierung eingesetzt. Dies betrifft beispielsweise Personen mit einer schweren Immunschwäche, zum Beispiel Organtransplantierte, oder aber auch Personen, die zur Grundimmunisierung eine einmalige Impfstoffdosis mit Janssen® von Johnson & Johnson erhalten haben. Die Drittimpfung ist in diesem Fall ab vier Wochen nach der Erstimpfung möglich.
 

Eine Auffrischungsimpfung ist eine erneute Impfung, um eine nachlassende Immunantwort wieder zu erhöhen. Dies ist bereits bei unterschiedlichen bakteriellen oder viralen Erregern, zum Beispiel bei Tetanus oder Polio, in festgelegten Zeitabständen bekannt, damit der Impfschutz aufrechterhalten wird. Im Fall der Corona-Schutzimpfung bezeichnet die Auffrischungsimpfung die erneute Verabreichung einer Dosis eines mRNA-Impfstoffs nach einer vollständigen Grundimmunisierung. Sie dient dazu, den Impfschutz langfristig aufrecht zu erhalten. Diese COVID-19-Impfung sollte in der Regel ab sechs Monaten nach der Grundimmunisierung aufgefrischt werden.

Die Booster-Impfung ist ein Synonym für eine Auffrischungsimpfung. Der Begriff "Booster" stammt aus dem Englischen und bedeutet "Verstärker".

Stand 09.2022, Quelle: Bundesministerium für Gesundheit