Für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren
Schutzimpfung
Warum sich auch Kinder zwischen 5 und 11 Jahren impfen lassen sollten
Seit November 2021 ist der COVID-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer in geringerer Dosierung für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren EU-weit zugelassen. Zunächst wurde der Kinderimpfstoff vor allem vorerkrankten Kindern empfohlen, jetzt empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Kindern ab 5 Jahren, sich impfen zu lassen.
Seit Mitte Dezember 2021 ist der für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren hergestellte Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer in niedrigerer Dosierung in Deutschland erhältlich. Am 2. März 2022 hat die Europäische Kommission außerdem den COVID-19-Impfstoff Spikevax® von Moderna in halber Dosierung (50 Mikrogramm mRNA) zur Anwendung bei Kindern ab 6 Jahren zugelassen.
Damit können sich auch jüngere Kinder vor dem Coronavirus schützen. Das ist vor allem für Kinder mit Vorerkrankungen wichtig, denn sie haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf. Dazu gehören zum Beispiel Kinder mit einer Herzschwäche, Trisomie 21 oder starkem Übergewicht. Mehr als eine Millionen Kinder in Deutschland zwischen 5 und 11 Jahren haben die Möglichkeit bereits genutzt und sind geimpft.
Erhalten Kinder zwischen 5 und 11 Jahren den gleichen Impfstoff wie Erwachsene?
Nein, der Impfstoff wurde auf 5- bis 11Jährige angepasst: Im Gegensatz zum BioNTech/Pfizer-Impfstoff für Jugendliche und Erwachsene enthält der neue Kinderimpfstoff mit nur zehn Mikrogramm mRNA (Wirkstoff) pro Dosis, also eine geringere Dosierung als bei Personen ab 12 Jahren (30 Mikrogramm pro Dosis). Am 2. März 2022 hat die Europäische Kommission außerdem den COVID-19-Impfstoff Spikevax® von Moderna in halber Dosierung (50 Mikrogramm mRNA) zur Anwendung bei Kindern ab 6 Jahren zugelassen.
Was empfiehlt die STIKO für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren?
- Alle Kinder zwischen 5 und 11 Jahren sollten sich zunächst einmalig mit einem mRNA-Impfstoff impfen lassen – vorzugsweise mit dem angepassten Impfstoff Comirnaty® 10 μg. Die Verwendung von Spikevax (50 μg) ist für 6- bis 11-jährige Kinder ebenfalls möglich.
- Kinder mit Vorerkrankungen sollten eine Grundimmunisierung (zwei Impfdosen im Abstand von drei bis sechs Wochen) sowie eine Auffrischungsimpfung nach sechs Monaten erhalten.
- Kinder (ohne Vorerkrankungen) mit engem Kontakt zu gefährdeten Personen, die ein hohes Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf haben und die selbst nicht sicher durch eine eigene Impfung geschützt werden können (zum Beispiel Menschen mit einem geschwächten Immunsystem) empfiehlt die STIKO zwei Impfdosen im Abstand von drei bis sechs Wochen.
- Kinder zwischen 5 und 11 Jahren mit einer Immundefizienz sollen – je nach Art und Ausprägung der Immunschwäche – mindestens drei Impfdosen zur Grundimmunisierung erhalten. Diese sollten im Mindestabstand von vier Wochen zur vorangegangenen Impfstoffdosis erfolgen. Außerdem empfiehlt die STIKO immungeschwächten Kindern zwei Auffrischungsimpfungen im Abstand von mindestens drei Monaten zur vorangegangenen Impfdosis.
- Genesene Kinder sollten sich drei Monate nach der Infektion einmalig impfen lassen.
- Gesunde Kinder, die bereits zweimal geimpft wurden, sollen zunächst keine weitere Impfung erhalten.
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Wie wirksam und sicher sind die Kinderimpfstoffe?
In den Zulassungsstudien konnten beide Kinderimpfstoffe das Risiko einer COVID-19-Erkrankung wirksam reduzieren und ein positives Nutzen-Risiko-Profil zeigen: Demnach reduzierte der Impfstoff Comirnaty® (10 μg) bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren das Risiko einer COVID-19-Erkrankung um rund 90 Prozent. Auch Spikevax® (50 μg) von Moderna erzielte in klinischen Studien bei 6- bis 11-Jährigen mit rund 76 Prozent eine hohe Wirksamkeit zur Verhinderung von Infektionen mit dem Coronavirus.
Wie gut schützt der Kinderimpfstoff vor Virusvarianten?
Neue Beobachtungsdaten zum für Kinder angepassten Impfstoff von BioNtech/Pfizer zeigen eine deutliche Reduktion der Schutzwirkung gegen Infektionen mit der aktuell vorherrschenden Omikron-Variante. Aber: Es wird auch deutlich, dass die Impfung weiterhin gut gegen schwere Erkrankungen schützt. Die Schutzwirkung fällt bei 5- bis 11-Jährigen vermutlich wegen der reduzierten Dosierung insgesamt geringer aus und lässt schneller nach als bei 12- bis 17-Jährigen.
Durch das hohe Infektionsgeschehen in der Altersgruppe der 5- bis 11-Jährigen kann jedoch bei einem Großteil der Kinder durch eine Impfung eine sogenannte hybride Immunität aufgebaut werden, also eine Kombination aus einem natürlich erworbenen Schutz durch eine Coronavirus-Infektion und einem durch den Impfstoff vermittelten Schutz. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass diese Kombination besser vor Infektionen mit bisher bekannten Virusvarianten schützt als eine alleinige Infektion oder eine alleinige Impfung. Durch die breitere Immunantwort bestehe möglicherweise auch ein besserer Schutz gegen neue Virusvarianten, so die STIKO.
Mit der einmaligen Corona-Schutzimpfung können Kinder eine sogenannte Basisimmunität gegen das Coronavirus aufbauen, mit der sie das Virus schneller erkennen und dann erfolgreich bekämpfen können. Durch die Impfung kommt es zu einer ersten Immunantwort gegen das Spike-Protein, die im Falle einer späteren Notwendigkeit (z. B. bei indizierter Krankheitsschwere durch neu oder erneut zirkulierende Virusvarianten), zeitnah durch eine spätere weitere Impfung verstärkt werden kann.
Daten von Erwachsenen legen zudem nahe, dass ein längerer Abstand zwischen den beiden Impfdosen zur Grundimmunisierung eine höhere Wirksamkeit erzielen kann. Deshalb und mit Blick auf eine mögliche neue Infektionswelle (zum Beispiel im kommenden Herbst/Winter) empfiehlt die STIKO, allen 5- bis 11-jährigen Kinder in den Sommermonaten zunächst eine einmalige Impfung. So lässt sich ein möglichst langer Impfabstand erreichen, falls sich aufgrund der epidemischen Lage oder neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Notwendigkeit einer weiteren Impfung zur Optimierung des Immunschutzes zum Ende des Jahres ergibt.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Die bisher beobachteten Impfreaktionen waren in der Regel mild und vergleichbar mit denen von Personen ab 12 Jahren und Erwachsenen. Berichtet wird etwa von Schmerzen sowie Rötung und Schwellung an der Einstichstelle, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Konkret heißt dies: Die häufigsten Nebenwirkungen in der Zulassungsstudie von Comirnaty® 10 µg waren Schmerzen an der Einstichstelle (80 Prozent), Müdigkeit /Abgeschlagenheit (50 Prozent), Kopfschmerzen (30 Prozent), Rötung und Schwellung an der Einstichstelle (20 Prozent), Gliederschmerzen (10 Prozent). Die Beschwerden sind meist leicht bis mäßig ausgeprägt und klingen innerhalb weniger Tage nach der Impfung ab. Auch das Risiko für sehr seltene Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) nach einer Impfung mit Corminaty® ist laut STIKO bei 5- bis 11-jährigen Kindern deutlich geringer als bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Stand 06.2022, Quelle: Bundesministerium für Gesundheit